Italien Rundschau - Zeitschrift für italienische Philatelie und Postgeschichte

Italien Rundschau Heft 73 Ende 2013

Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Italien im BDPH e.V.

Titelseite der Italien Rundschau Heft 73 Ende 2013

Italien Rundschau Heft 73 Ende 2013

Arbeitsgemeinschaft Italien im BDPh e.V.; Merseburg, 2013

Schlagworte: Arge Italien im BDPh e.V.

Artikel/Beiträge

Jürgen Glietsch Briefe aus der Zeit des Dritten Italienischen Unabhängigkeitskrieges von 1866
Schlagworte: Risorgimento

Jürgen Glietsch Die Verwendung der italienischen Portomarken Teil 2
Schlagworte: Segnatasse / Portomarken / Nachgebühren

Stephan Jürgens Eine Stempelmaschine in drei Postverwaltungen
Schlagworte: Laibach / Lubiana / Ljubljana (Provinz) Maschinenstempel Postautomation Standard - Stempelmaschine / Universal - Stempelmaschine

Andreas Hohmann Hinterm Horizont geht's weiter - Dauerserie Siracusana Teil 6
Schlagworte: Postfälschungen (Fälschungen zum Schaden der Post) Studien zu einzelnen Marken / Markenserien

Stephan Jürgens Roma - Palermo: Trenta Centesimi De La Rue - ein Rätsel
Schlagworte: Tarife / Postgebühren

Jürgen Glietsch Umschlag für mit Hilfe von Frankiermaschinen freigemachte Korrespondenz
Schlagworte: Absenderfreistempel Postorganisation

Rezension aus Italien Rundschau Heft 73 Ende 2013

Paolo Guglielminetti, Maurizio Tecardi: Aggiornamento al: Catatalgo degli Annulli specialili italiani 1871 - 1946

A.N.C.A.I.; Torino, 0

Zu dem 2009 erschienen Katalog der italienischen Sonderstempel gibt es eine Ergänzung und Aktualisierung. Aufgenommen wurden 12 bisher nicht berücksichtigte Stempel. Weiterhin werden Abbildungen von einigen Stempeln gezeigt, bei denen dies im Katalog von 2009 noch nicht möglich war. Dazu kommen Stempel, die zwar im Museo storico della cummunicazione in Rom vorhanden sind, die aber bisher nicht auf postalischen Dokumenten aufgetaucht sind. Tabellarisch erfasst sind Veränderungen der bekannten Verwendungszeit einer Reihe von Stempeln. Dieser Nachtrag zum an sich schon hervorragenden Katalog der italienischen Sonderstempel macht diesen noch wertvoller. Man kann den Autoren nur dafür danken.

Autor: Dr. Jürgen Glietsch

Paolo Saletti: Lodovico Josz incisore di bolli postali in una famiglia di artisti

A.N.C.A.I.; Roma, 2013

Unsere Freunde von der Vereinigung der Sammler italienischer Abstempelungen legen mit dieser Studie die Biographie des bedeutendsten Stempelschneiders Italiens vor. Teilweise verwenden Stempelsammler seinen Namen synonym zu der Stempelform, die er am häufigsten geschnitten hat: den tondo riquadratoi, der im englischen Sprachraum als squared circle bekannte Kreisstempel im Rostviereck.
Wichtiger als das Heft - welches durchaus sehenswert ist, da reich bebildert - ist die beiliegende CD mit Scans der Quaderni - der Hefte - des Lodovico Josz. Diese Hefte enthalten Prüfabschläge vermutlich aller, je von Josz geschnittenen Stempel. Diese Hefte stellen eine wichtige Primärquelle für den Sammler italienischer Stempel dar. Dank der CD ist es jetzt möglich, diese Quelle zu nutzen, ohne sich ins Museum für Post und Telekommunikation in Rom begeben zu müssen. Im Sinne der forschenden Philatelisten bleibt zu hoffen, dass diese Veröffentlichung von wichtigen Archivalien kein Unikat bleibt.  (Stephan Jürgens)
Hierzu noch eine Ergänzung:
Bei den vorstehend erwähnten "Quaderni - Hefte" handelt es sich um drei dicke "Wälzer" von insgesamt 667 Seiten. Sie enthalten die Abdrucke aller Stempel, die Ludovico Josz im Zeitraum von 1875 bis 1891 für die italienische Post geschaffen hat. Dieser Zeitraum steht auf den jeweils auf den drei Bänden befindlichen Etikett. Enthalten sind aber auch einige Stempel aus den Jahren 1902 und 1906. Es sind Stempel sowohl für den Schalterdienst der Post als auch für den Innendienst einschließlich Dienstsiegel. Auf jeder Seite befinden sich in der Regel mehr als 10 Stempelabschläge, insgesamt sind es mehrere Tausend. Alle in Italien in diesem Zeitraum im Einsatz befindlichen Stempeltypen sind vertreten: die vorläufigen kleinen Kreisstempel, die 1877 eingeführten großen Kreisstempel, die Zeilenstempel mit kursiver Schrift und die Achteckstempel für die "collettorie", Balken-Nummernstempel, die Kreisstempel im Rostviereck usw..
Die gesamten 667 Seiten wurden eingescant und befinden sich als 6 pdf-Dateien auf der CD. Allerdings sind die Stempel in den drei dicken Bänden streng chronologisch geordnet. Es ist daher das große Verdienst der Herausgeber, dass sie einen alphabetischen Index mit Seitenangaben erarbeitet und als eigenständige pdf-Datei den eingescanten Seiten vorangestellt haben. Erst dadurch wird das Werk wirklich nutzbar. Und es ist nicht nur für den Sammler italienischer Stempel wichtig. Unentbehrlich wird es in Zukunft für jeden Prüfer des Sammelgebietes Italien sein. (Jürgen Glietsch)

Autor: Dr. Jürgen Glietsch

FILANCI, Franco: IL NOVELLARIO - Enciclatalogo della Poste in Italia - Volume I - Le Regie Poste Italiane 1861 - 1889

C.I.F. - Commercianti Italiani Filatelici srl /Unificato; Milano, 2013

Der Ansatz, den der bekannte und äußerst produktive italienische philatelistische Autor, Postgeschichtler und Graphiker Franco Filanci mit diesem seinem neuesten Werk verfolgt, findet seinen Ausdruck in dem Kunstwort „Enciclatalogo“ im zweiten Teil des Titels eine Synthese aus Enzyklopädie und Katalog. Dieses Konzept ist an sich nicht neu. Im Prinzip findet man es schon im etwa 90 Jahre alten Kohl-Briefmarken-Handbuch in der von Dr. Munk erarbeiten Auflage. Gemeinsam ist beiden Werken, dass sie neben der Katalogisierung und Bewertung der Briefmarken (bei Filanci auch der Ganzsachen), umfangreiche Informationen über ihre Herstellung und Verwendung enthalten. Allerdings wendet sich Filanci an einen deutlich breiteren Leserkreis. Das findet seinen Ausdruck in einem erzählerischen Schreibstil. Grundsätzlich unterscheiden sich die beiden Werke aber in ihrem Aussehen. Schließlich sind die heutigen technischen Möglichkeiten ganz andere. Der Enciclatalogo besticht durch eine Vielzahl farblich hervorragender Abbildungen. Nicht nur das behandelte philatelistische Material einschließlich zahlreicher Stempelabschläge ist abgebildet. Viele Abbildungen beleuchten auch das postalische und historische Umfeld. Es ist einfach eine Freude, in diesem Buch zu blättern, auch wenn die Sprachkenntnisse nicht zu einem intensiven Studium des Buches ausreichen sollten.
Diesem ersten Band sollen in den kommenden Jahren noch vier weitere folgen, der nächste im Frühjahr 2014. Ich werde sie mir auf jeden Fall kaufen.

Autor: Dr. Jürgen Glietsch